Kino in der Liste (40)

Aaaaah, Maedels!

Aaaaah, Maedels!


Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen (Ghosts of girlfriends past USA 09)

  • Plot in a nutshell: Skrupelloser Frauenheld Connor wird am Vorabend der Hochzeit seines Bruders von drei Geistern in die Mangel genommen und tataaaaa, Überraschung: Er kriegt seine Jugendliebe.
  • Das Scrooge-Schema mal wieder.
  • Sprich: Läuterung eines Schufts durch Schock-Konfrontation nach dem Vorbild der hinlänglich bekannten Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens.
  • Das hat Bill Murray auch schon mal gemacht.
  • Ähnlich kompromisslos geht auch Mark Waters Inszenierung los.
  • Mit einem spektakulären Michael Douglas als Reiseführer durchs Geisterreich.
  • Weil das aber als “romantische Komödie” angelegt ist, kommt es, wie es muss.
  • Die Hollywood-Baiser-Maschine wird angeworfen und spuckt einen spektakulär faden Schluss aus.
  • Nämlich genau den, der schon immer an solche Filme hingeklebt wurde.
  • Sprich: Schürzenjäger, bleib bei deiner Jugendfreundin Jenny!
  • Fazit: Anfangs respektlos freche Komödie mit finalem Romantik-GAU.
  • kidl40
    Anm.: Der Artsyfartsy-Faktor beträgt tatsächlich 8, aber nicht für Studio-Gefuddel, sondern für das unfassbare Zeitreise-Gefährt in Form eines schmiedeeisernen Bettes.

Löschen statt verstecken

Stell dir vor: Die Mafia verteilt in verschiedenen Supermärkten in ganz Deutschland mit Kokain gefüllte Überraschungs-Eier. Dies ist zwar schon länger bekannt, aber kurz vor der Bundestagswahl hat die Familienministerin die publicityträchtige Idee, ein Gesetz zu erlassen, das Kinder vor diesen Süßigkeiten schützen soll. Sie befragt einige Experten zu dem Thema und die schlagen folgende Alternativen vor:

  • a. Man könnte die Ü-Eier aus den Regalen entfernen, wo und von wem auch immer sie gemeldet werden, und die Leute verfolgen, die sie da reingelegt haben.
  • b. Man könnte alle Supermärkte dazu verpflichten, vor dem Regalfach, in dem die Ü-Eier liegen, ein Pappschild anzubringen, auf dem steht, dass es nicht erlaubt sei, diese Ü-Eier mitzunehmen. Außerdem müsste der Supermarkt einen Mitarbeiter abstellen, der alle Kunden, die dieses Pappschild anschauen, fotografiert und der Polizei meldet.

Was glaubst du, wofür sich die Ministerin entscheidet? Selbstverständlich für b.

PS: Dass es anders geht, zeigt der AK Zensur, der europaweit Provider per E-Mail anschrieb, auf deren Servern kinderpornografisches Material gelagert war. Binnen 12 Stunden wurden 60 solcher Seiten abgeschaltet.

Vom Filter erwischt

Da fühlen wir uns aber geehrt:

ab 14

In diese Gesellschaft fühlen wir uns gerne aufgenommen.

Das bahnbrechende Jugendschutzprogramm wird übrigens nicht nur von führenden Jugendschützern wie Orion, Beate Uhse und Bild.de unterstützt, sondern ist auch technisch auf der Höhe der Zeit: Hier wird schon mit Frames programmiert!

Fleischwerdung des Schalls

Schemen und Lärm

Im Konzert gewesen. Schier taub geworden. Schon der Name der Truppe ein Rätsel mit drei Klammerschlüssen. “Sunn O)))”. Die stehen wohl als Zeichen dafür, dass es aus und vorbei ist mit verschachtelten, komplizierten Rhythmen. Mit Rhythmen und Songstrukturen überhaupt. Und sowieso mit allem, was man so mit Musik in Beziehung bringt. Denn als prominenteste Vertreter des so genannten Drone Doom machen die beiden mit Gitarren bewaffneten, von Trockeneisnebel umhüllten und in Mönchskutten gewandeten Musiker etwas, das an industrielle Betonsägearbeiten erinnert. Mit einer Säge, deren Blatt sich anderthalb Mal pro Minute durch eine sehr, sehr dicke Mauer fräst.

Das wäre ohne den entsprechenden Schalldruck aber höchst langweilig. Weithin angeschlagen deshalb der Hinweis auf das mögliche Entstehen von Hörschäden, für die der Veranstalter natürlich keine Haftung übernehmen will und deshalb großzügig bunte Ohrstöpsel verteilt. Meine mitgebrachten semiprofessionellen Schalldämpfer kapitulieren auch vor dem Niederfrequenz-Terror. Da hilft nur noch, die Stöpsel mittels Daumen in den Schädel pressen und auf eine Pause warten. Die kommt aber nicht, denn die Lärmwellen rauschen ohn’ Unterlass aufs Volk das da auf dem Boden hockt, seine rumpelnden Eingeweide sortiert und die leeren Bierbecher beobachtet, die durch diese Urgewalt bewegt sanft vibrierend über die Erde tänzeln.

Dass die Musiker, die diesen Tsunami ohne Wasser erzeugen, nicht ins Publikum geblasen werden, verwundert. An ihren acht Verstärkertürmen, die wie Grabsteine aus der Bühne ragen und von hinten beleuchtet sind, kann es nicht liegen. Aber vielleicht löst das das Rätsel der Mönchskutten: Darunter müssen sie schwergewichtige Bleigürtel tragen, was auch ihre Zeitlupenbewegungen erklären würde, und um die Ohren wahrscheinlich High-End-Geräte der Hörgeräte-Akustik-Forschung.

Diedrich Diederichsen verlässt mitsamt seiner viel zu jungen und weiblichen Begleitung die Veranstaltung nach knapp vierzig Minuten. Da ist es für uns keine Schande fünf Minuten später durch eine wie betäubt glotzende und immer noch sitzende Menge von Lärmverseuchten eine Schneise zu schlagen und uns im benachbarten Biergarten ein alkoholisches Getränk zuzuführen. Das dumpf-böse Grollen ist von dort aus auch viel, viel besser zu ertragen.

Ohrwurmtausch

Obwohl die Ohrwurmforschung immer wieder herausragende Erfolge verzeichnet, gelang es ihr bis heute nicht, ein probates Mittel gegen das Objekt ihrer Untersuchungen zu finden. Daher hier nun ein Vorstoß aus privater Verzweiflung: Möchte jemand seinen Ohrwurm tauschen? Ich sollte bitte schnellstmöglichst “Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn” loswerden. Danke!

Schwaben-Parking

protz

Bereits an anderer Stelle wurde ja bereits über das gespannte Verhältnis von Berlinern und Schwaben berichtet. Dass jüngst in der Stadt vermehrt Nobelkarossen brennen, hat vielleicht auch mit dem rücksichtslosen Parkgebaren der Gäste und Zugezogenen zu tun. Denn so wie nämlicher Hochsegmentautofahrer im obigen Bild (AA steht für Ostalbkreis) verhält sich mancher, der schwäbischen Enge Entkommener. “Großzügig Parking” nennt man das hier. Praktiziert wird es gerne von “AA”, “WN”, “S”, “ES” und “TÜ”-Plakettenträgern.
Vielleicht aber ist das ja gerade die perfekte Assimilation: Denn welcher Berliner käme auf die Idee, Parkbuchten mit maximaler Effizienz auszufüllen? Wäre nicht gerade das eine urschwäbische Tugend? Insofern: Schwaben, parkt großzügig, am besten längs! Ihr seid auf dem besten Weg, echte (und großzügige bzw. Egalheit an den Tag legende) Berliner zu werden!

Kid-Cuts (22)

Kollwitzstraße Berlin. Spielplatz. Sonnentag. 16 Uhr.
Frustrierte Loha-Mutter (ungefähr in Richtung Schaukel rufend): „Lasse, Marlon, Koos – kooooooomt, wir gehen jetzt.“

Andere – und leider aber sehr viel wahrscheinlichere Hör-/Verständnismöglichkeit:
Frustrierte Loha-Mutter (ungefähr in Richtung Schaukel rufend): „Lasse Marlon Koos – kooooooom, wir gehen jetzt.“

Plgn

Spreeblick hat jetzt ein Troll-Plugin. Das entzieht den ungeliebten Troll-Kommentaren die Vokale. “Wir machen die Kommentare von denen, die wir für Trolle halten, zu dem, was sie sind: Zu einem Grunzen.”, heißt es da. Hübsche Idee. Was aber macht der erfinderische Troll? Er spricht französisch!

sprblck

Disclaimer: Ich mag Trolle nicht. Ich kommentiere gelegentlich bei Spreeblick.