Das Grauen auf langen Autostrecken hat einen immer wiederkehrenden Höhepunkt: Den Refrain der Titelmelodie von „Bibi und Tina“.
Das sind Bibi und Tina
auf Amadeus und Sabrina
sie jagen im Wind,
sie reiten geschwind,
weil sie Freunde sind,
weil sie Freunde sind.
Dieses Poem jagt mir als Germanisten abwechselnd heiße und kalte Schauer über den Rücken. Also Textanalyse. „Sie jagen im Wind.“ Wen oder was? Wozu? Egal, Reiten macht eben Spaß. „Sie reiten geschwind.“ Wohin? Und warum so eilig? Ebenfalls wurscht. Entscheidend ist Galopp.
Das alles verstehe ich. Wirklich. Bin selber mal geritten. Und vier Wochen lang war mein Leben sogar ein Ponyhof. Aber diese Logik hat kein Pferd verdient: Bibi und Tina jagen im Wind und reiten geschwind – weil sie Freunde sind? Ein Logikstrang wie „Bibi kotzt Meerschweinchen obwohl Tina“.
Was kann man dagegen tun? Olli Schulz macht’s vor (bei 1:14 genau gucken):
Ach ja, das „Hausboot“ könnt ihr gucken oder nicht. Ich fand’s lustig. (Zum Beispiel die unterdimensionierten Arbeitsgeräte bei 0:14.)
Aber Ponyhof war besser.
Dringende Empfehlung: Lasst euch auf langen Autostrecken von Harry Rowohlt seine Pu-Übersetzung vorlesen! Das hat bei uns jahrelang wunderbar funktioniert. (Später dann das Känguru, aber das dürfte bei euch noch ein bisschen Zeit haben.)
Aber genau für Bibi und Tina habt ihr euch damals die akategorie Diarrhoe ausgedacht, nüch.
@Christian1: Pu-Tipp-Dank! Das Känguru funktioniert wegen der 8-Jahre-Differenz nur zeitweise. Ein guter Kompromiss sind die „Rico und Oskar“-Bücher. Musikalisch sind wir uns alle bei „Deine Freunde“ einig geworden. Aber auch die Reihe „Unter meinem Bett“ ist weitgehend akzeptiert. (Auch hier ist schon wieder Olli Schulz mit „Kommissar Ärmchen“ involviert.)
@Christian1: Exakt.
Oh ja. Ich erinnere Refrain, das geht nie mehr weg, Himmel! Ähnlich einprägend ist fast nur noch „Die Jahresuhr“ von Rolf Dingsbummskowski. Da haut sich dann alles raus, ich summe das immer noch vor mich hin ab und an, selbst nach Jahren.
Na, danke für die „Jahresuhr“. Wieder ein Ohrwurm, der erst weggeht, wenn er durch einen noch schwachsinnigeren ersetzt wird. „Cheri, Cheri Lady“, um nur ein Beispiel zu nennen und die nächste Leserin in den Wahnsinn zu treiben.
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