Schreibwerkstatt

Shit happens. Heute habe ich es irgendwie geschafft, den Beginn des Anfang des Rudiments des Entwurf eines Beitrags freizuschalten und diesen Faux-Pas 11 Stunden lang nicht zu bemerken. Darüber hinaus hielt es auch sonst niemand für nötig, mich darauf hinzuweisen. Dies lässt folgende optionalen Schlüsse zu:

  • Wir haben überhaupt keine Leser mehr. Unter der Prämisse könnten wir komplett ins Nichtsblog umziehen.
  • Unsere Leser hielten das untenstehende für einen willentlich abgegebenen, vollständigen Beitrag. Dann müssten wir entweder am Geisteszustand unsere Leser oder müssten jene an unserem zweifeln. Hm.
  • Weil heute Freitag ist, waren alle damit beschäftigt, auf Twitter #ffs abzugeben und konnten sich noch nicht mit nachgeordneten Themen wie verkorxten Blogs beschäftigen.
  • Unsere Leser freuten sich diebisch über das Desaster, weil … ja, warum eigentlich?
  • Wer mag, kann den wirklichen Grund hier in den Kommentaren loswerden. Ich bin ratlos.

Jedenfalls ist hier der Beginn des Anfang des Rudiments des Entwurf des Beitrags, an dem man ablesen kann, wie bei mir Postings entstehen – aus einem fürchterlichen Gewürge nämlich:

Manchmal bleiben mir bei der morgendlichen Zeitungslektüre Wörter im Hals stecken. Oder besser: Im Hirn. Das sind Wörter, die auf den ersten Blick logisch klingen, nachgerade positiv.

Beispiele
geordnete Insolvenz
alternativlos

oft neu sind

Dann grüble ich den ganzen Tag darüber nach, warum denn nun ausgerechnet dieses Wort

George Orwells düstere Vision “1984” ist für die einen …
für die anderen Lehrmaterial.
Denn was dort mit “Neusprech” vorgedacht wurde, wird heute auf perfide Art tagtäglich umgesetzt.
Man müsste die Worte, die einem bei der täglichen Zeitungslektüre auffallen, herausschreiben und sie bloßstellen. Am besten in einem Blog.

Oh, ich sehe gerade: Das gibt’s schon.

http://neusprech.org/

-> http://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech

Sollte ich gelegentlich noch Lust haben, den Beitrag fertigzuschreiben, könnt ihr ja mal vergleichen …

Wahnsinns-Metaphern 2010

fussballUnter den 80 Millionen Bundestrainern, die soeben im Schweiße des Angesichts von René Adler die Nationalelf zusammenstellten, ist mir dieser eine Franzose der liebste. Man muss nichts von Fußball verstehen, sich nicht einmal dafür zu interessieren, um sich an den Balltreter-Analysen von Frédéric Valin zu erfreuen. Und – wer weiß? – vielleicht wird zur WM auch wieder das geniale Fooligan antreten.

Little Brother

coverlb180Vor kurzem hatte ich darauf hingewiesen, dass es “Little Brother” von Cory Doctorow jetzt auch als Hörbuch der im Internet kostenlos verfügbaren PDF-Version gibt. Nun erschien das Buch in neuer Übersetzung im Rowohlt-Verlag und die FAZ brachte eine Besprechung.

Die Original-Übersetzung von Christian Wöhrl, die auf seiner Webseite abzurufen war, wurde von der Internetgemeinde in einigen Zigtausend Exemplaren heruntergeladen. Nun werden es – so Christian – durch die FAZ-Besprechung wahrscheinlich noch ein paar mehr. Umgekehrt dürfte die Bekanntheit des Buches dem kommerziellen Erfolg des Buches nicht gerade im Wege stehen. Cory Doctorow jedenfalls, so die FAZ, “ist überzeugt, dass die freie Verbreitung im Internet den Verkaufszahlen seines Buchs nicht schadet”.

Für mich ein faszinierendes Beispiel für das produktive Zusammenwirken von “alten” und “neuen” Medien, dem Sinn von Creative-Commons-Projekten und der alten Einsicht, dass sich Qualität früher oder später durchsetzt.

Wenn jetzt noch Christian für seine kostenlose Vorarbeit vom Verlag entlohnt würde, wäre auch mein Gerechtigkeitsempfinden wieder im Lot.

Schur Fitz (Nachschlag)

Die Bilder von @lana74 sind jetzt online. Toll.

Wer unsere Texte, die für die Lesung gestrafft wurden, im Original (und gelegentlich auch bebildert) nachlesen möchte, kann dies hier tun:

[Dieser Beitrag geht auf eine Initiative des Herrn Fitz zurück.]

Das Letz nas

An dieser Stelle erstmal nur ein kurzer Dank an alle, die mitgewirkt haben, an alle, die gekommen sind und an alle, die berichteten. Letztere werden nach und nach auf der zugehörigen Webseite unter “Rückblicke” versammelt.

Da ich vergaß, eine Kamera mitzunehmen, hoffe ich auf Input von anderer Seite. Der Blitzfrequenz im Saal nach zu urteilen, müssten etwa Trölfzillionen Pics im Web rumwabern.

Voll war’s. Schön war’s. Danke.

Update:

Die ersten Bilder tröpfeln ein. Von Jo.

Lars Hilscher aka eldersign

Lars Hilscher aka eldersign

uli und wog vom Dia-Blog

uli und wog vom Dia-Blog

Niels Ott aka DrNI

Niels Ott aka DrNI

Jan-Uwe Fitz aka Vergraemer

Jan-Uwe Fitz aka Vergraemer

Und dann passierte anderntags noch etwas:

valentinstag

Wir werden alle sterben.

Johnny Haeusler bringt das neue Buch von Frank Schirrmacher über das böse, böse Internet auf den Punkt:

“Man muss doch aus der eigenen arroganten und eingeschränkten, geradezu phobischen Weltsicht nicht immer gleich ein Buch machen, ein Blog würde doch genügen! “

Das darf man, glaube ich, sagen, ohne das Buch gelesen zu haben.

11 Freundinnen

11freunde #95Das Fußball-Magazin 11Freunde hatte ich schon ein paar Mal in der Hand, denn darin steht nicht das übliche Geseire, das man aus Sportschau und Konsorten kennt. Das Thema ist vielmehr Fußball-Kultur. Gekauft habe ich es nun nicht wegen des Ballack-Interviews. Viel interessanter fand ich den längst überfälligen neuen Frauenfußball-Beileger “11Freundinnen”. Dass darin die Jungnationalspielerin Kim Kulig interviewt wird, die ein paar Dörfer entfernt von hier in einer Jungenmannschaft das Fußballspielen begonnen hat, beflügelte die Entscheidung umso mehr. Lesenswert.