Wer braucht schon komplizierte hypotaktische Satzungetüme, wenn sich (fast) alles auf dieser Welt auch in Listenform sagen lässt? Seit langem schwebt mir deshalb schon eine listenbasierte Kinokritik vor. Etwa so:
Pingpong (D / 2006)
- Regisseur Matthias Luthardt
- kommt aus den Niederlanden
- ist ein sympathischer Kerl
- großer schwarzer Hund spielt wichtige Rolle
- Thema ist „Schwüle Gefühle in den Sommerferien“
- damit kann jeder was anfangen
- Bürger im Einfamilienhaus werden vorgeführt
- es wird viel Tischtennis und Klavier gespielt
- ein ungestüm-unbeholfener Liebesakt stellt die Weichen
- das Casting hat ganze Arbeit geleistet
- eine Frau zerschlägt mit einem Spaten eine Tischtennisplatte
- das Ende sieht man aus den Augenwinkeln zwar kommen
- man denkt aber nicht gerne drüber nach
- zum herzlich Lachen sollte man lieber in „Borat“ gehen
- tüchtig leiden kann man hierÂ
Wertung (von 1 bis 10):
Anspruch: 7
Artyfarty-Faktor: 7
Lachen: 3
Schluchzen: 3
Leiden: 8Â
Jetzt habe ich Dich lange genug schmoren lassen. Wenngleich nicht mit Absicht, sondern aus Zeitnot.
Natürlich ist das eine prächtige Idee, das. Komplexe Sachverhalte in Listen. Man müsste mal ein Buch drüber schreiben. Hihi.
Die Kinoreihe ist damit also eröffnet. Ich würde ja gleich mit dem einzigen Film nachlegen, den ich in den letzten drei Monaten gesehen habe, würde damit aber mutmaßlich etliche Kiefersperren durch Gähnen auslösen. Was sollte ich zum deutschen Sommermärchen denn noch sagen?
A propos Listen und Serien: Kid-Cuts fing gut an. Wann kommt Teil 2?
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