Kino in der Liste (12)

Blaulicht! Blaulicht!Helden der Nacht – We own the night (USA / 2007)

·      Plot in a nutshell: Obwohl Papa und Bruder bei „the Force“ sind (das hat jetzt ausnahmsweise nichts mit Obi Wan zu tun), treibt sich Bobby Green in der unterweltaffinen New-Yorker-Clubszene als Manager rum. Dass in seinem Laden bald die fetten Drogendeals am Start sind, bringt das unbekümmerte Gemüt schnell in die Zwickmühle: Dealer decken oder mit Paps zusammenarbeiten?

·      Regisseur James Gray macht hier alles richtig in seinem spektakulär schnörkellosen Cop-Film (dem besten übrigens nach „Dark Blue“ und der „Infernal Affairs“-Trilogie (dem Original, wohlgemerkt, nicht dem mageren Scorsese-Remake „The Departed“)):

·      Er hat dem Mann mit der schönsten Hasenscharte der Welt (Joaquin Phoenix) die Hauptrolle des Jungen mit, ach, zwei schlagenden Herzen in der Brust zugeschustert

·      Er hat einem maximal fies dreinblickenden Russen-Chicano-Mix als Bad Boy gecastet

·      Mark Wahlberg darf gleich ausdruckslos wie immer machen, was er halt immer macht

·      Und er hat eine gradlinige Story so bullig und durchpflügend inszeniert, dass man zwar weiß, was kommt, aber wenn es dann kommt, ist man doch überrascht

·      Das alles wird immer düsterer und dunkler und unerfreulicher

·      Und punktet zusätzlich mit der besten Verfolgungsjagd der vergangenen Jahre, wo nicht ein Hundertstel so viel Blech verbeult wird wie in „8 Blickwinkel“ (aber dazu nächste Woche mehr), aber ungefähr 1943 Mal mehr Action drin ist

·      Fazit: Ja, Ridley Scott ist kunstfertiger in „American Gangster“, aber hier findet der Cop-Film-Fan, was er will: fiese Typen, gute Kerle und eine knackige, durchbolzende Inszenierung. So geht das.

Wertung (von 1 bis 10):
Anspruch: 3
Artsyfartsy-Faktor: 1
Lachen: 0
Staunen: 2
Schluchzen: 3
Spannung: 7
Durchbolzfaktor: 9

Gesamt: 8

5 Gedanken zu „Kino in der Liste (12)

  1. na, gut, dann will ich mal nicht so sein und mir den film ansehen. der artsyfartsy-Faktor von wogs kritiken übrigens: recht hoch. aber das würde ich neidischer geist nie zugeben…

  2. ok, hab den film gesehen und stimme weitestgehend zu. zu erwähnen ist auch noch das brillante sound-design.

  3. Was mir noch ausgefallen ist – ein Film mit überdurchschnittlich viel und oft weinenden “harten Kerlen” (oder war das schon im Schluchzfaktor eingerechnet?).

  4. das sound-design war in den schluchzfaktor mit eingerechnet. weil ja gerade das schluchzen besonders gut vertont war. und die anke hat das bestmöglich beobachtet: heulende kerle geben immer besonders viele schluchzpunkte
    @anke: gut beobachtet. jetzt könntest du sagen. der jane austen clubmüsste viel mehr schluchzpunkte haben. aber da gab es diesen grigg, oder gregg, oder grogg, und das war so ein derartiges weichei, dass es da schluchzpunkte-abzug gab. oder so. ich blicke da doch mit dieser doofen bewerterei auch nicht mehr durch.

  5. Am schlimmsten war der Radfahrstrampler, den er immer anhatte (ja, Deine Filmkritik kam diesmal leider zu spät für mich…)! Wenn das die neuen “Helden” sind, dann gute Nacht. (Jane Austen rotiert sicher gerade mit der Umdrehungsleistung eines Flex Schleifers in ihrem Grab.)

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