Jesus Christus Erlöser (D 2008)
- Plot in a nutshell: 1971 versucht Klaus Kinski seine Version von Jesus Christus’ Lebensgeschichte zu erzählen. 5000 Menschen in der Deutschlandhalle haben da was dagegen und pöbeln ihn an. Die Lage eskaliert.
- Der Nachlassverwalter des Größtmimen Kinski hat hier erstmals zusammengeflickt, was sonst über Kinskis Auftritt im November 1971 nur in Ausschnitten zu sehen war: Verbalattacken, Publikumsbeschimpfung, Diven-Verhalten.
- Kinski – so viel wird klar – wird zum Psycho, wenn man ihn angeht. Sein Anliegen war aber ein lauteres.
- Der eigentliche Skandal ist das Publikum, das die Frechheit besitzt, seine Diskussionswut schamlos an Kinski auszulassen.
- Nur konsequent ist es da, dass der Meister das vorlaute Pack unflätig beschimpft, dreimal von der Bühne spaziert und das Programm vorzeitig abbricht.
- Wer vorzeitig beim Abspann aus dem Kino hetzt, wird bestraft: Denn nach Mitternacht und nach dem Abspann kommt Kinski nochmal, um ein paar eisernen Fans sein Programm vorzuspielen.
- Fazit: Großes Dokumentarspektakel, schön montiert und ein Monument für den letzten großen deutschen Schauspieler.
Gibt’s eigentlich die alten Wallace-Filme auf DVD? Am besten im Kinski-Zusammenschnitt, weil der Rest ja immerhin unerträglich ist?
wog, bitte antworten sie auf meine these: kinski war der überschätzteste deutsche schauspieler und nur berühmt, weil er gestört war
Kinski zweifelsohne gestört. Aber der Film zeigt: Der Mann hat ein Anliegen, meint es ernst und hat eine Mission. Allein er ist ein Löwenbändiger in einem Käfig mit viel zu vielen Löwen. Insofern: Bisherige Kinski-Furcht und Anhängertum wegen seines Gestörtseins ist einer Ehrfurcht gegenüber seiner Ernsthaftigkeit gewichen.
Kann ja durchaus sein. Aber ich sehe in ihm einfach keinen guten Schauspieler.