Kino in der Liste (21)

Kinski, the manJesus Christus Erlöser (D 2008)

  • Plot in a nutshell: 1971 versucht Klaus Kinski seine Version von Jesus Christus’ Lebensgeschichte zu erzählen. 5000 Menschen in der Deutschlandhalle haben da was dagegen und pöbeln ihn an. Die Lage eskaliert.
  • Der Nachlassverwalter des Größtmimen Kinski hat hier erstmals zusammengeflickt, was sonst über Kinskis Auftritt im November 1971 nur in Ausschnitten zu sehen war: Verbalattacken, Publikumsbeschimpfung, Diven-Verhalten.
  • Kinski – so viel wird klar – wird zum Psycho, wenn man ihn angeht. Sein Anliegen war aber ein lauteres.
  • Der eigentliche Skandal ist das Publikum, das die Frechheit besitzt, seine Diskussionswut schamlos an Kinski auszulassen.
  • Nur konsequent ist es da, dass der Meister das vorlaute Pack unflätig beschimpft, dreimal von der Bühne spaziert und das Programm vorzeitig abbricht.
  • Wer vorzeitig beim Abspann aus dem Kino hetzt, wird bestraft: Denn nach Mitternacht und nach dem Abspann kommt Kinski nochmal, um ein paar eisernen Fans sein Programm vorzuspielen.
  • Fazit: Großes Dokumentarspektakel, schön montiert und ein Monument für den letzten großen deutschen Schauspieler.

Edgar Wallace forever!

4 Gedanken zu „Kino in der Liste (21)

  1. Gibt’s eigentlich die alten Wallace-Filme auf DVD? Am besten im Kinski-Zusammenschnitt, weil der Rest ja immerhin unerträglich ist?

  2. wog, bitte antworten sie auf meine these: kinski war der überschätzteste deutsche schauspieler und nur berühmt, weil er gestört war

  3. Kinski zweifelsohne gestört. Aber der Film zeigt: Der Mann hat ein Anliegen, meint es ernst und hat eine Mission. Allein er ist ein Löwenbändiger in einem Käfig mit viel zu vielen Löwen. Insofern: Bisherige Kinski-Furcht und Anhängertum wegen seines Gestörtseins ist einer Ehrfurcht gegenüber seiner Ernsthaftigkeit gewichen.

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