Die Perlmutterfarbe (D 2009)
- Plot in a nutshell: Der bayerische Bub Alex zerrt mit seinen notorischen Notlügen die halbe Schule ins Chaos. Dabei will er doch bloß seinen Schwarm Lotte beeindrucken.
- Der bayerische Regie-Shootingstar Marcus H. Rosenmüller bastelt weiter an seiner Mission, sich als jüngster Heimatfilmer Bayerns zu verewigen.
- Wie in „Schwere Jungs“ macht er wieder auf historisch: Jetzt aber nicht in einer Komödie, sondern einem versüßten Drama über Jungs zu Anfang der 30er Jahre und manchmal gar nicht so jungenhafte Eskapaden.
- Als Parabel über den aufkeimenden Nationalsozialismus hat Anna Maria Jokl die Romanvorlage des Films über falsche Treue und blödes Parolenschwingen angelegt.
- Strukturell ist das jetzt in großen Teilen mit dem Erfolg „Wer früher stirbt, ist länger tot“ identisch.
- Kann letzterem aber in Sachen Balance zwischen Ernst und Spaß nicht das Wasser reichen.
- Allzu grob knüppelt die oberlehrerhafte Botschaft in der zweiten Filmhälfte durch.
- Was schade ist, denn in der Ausstattung beweist Rosenmüller wieder sein Talent für liebevolle Details (kitzelmaschiniger Lügen-Detektor) und stimmige Settings.Â
- Fazit: In den Details putzige, im Großen und Ganzen zu holzschnittige Parabel über faschistoide GruppenbildungÂ