Frost/Nixon (USA 08)
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– Plot in a nutshell: Drei Jahre nach dem schmachvollen Rücktritt des US-Präsidenten Nixon lockt ihn 1977 der Jet-Set-Talkmaster David Frost mit einem Haufen Kohle zu einem Dutzend Interview-Terminen fürs Fernsehen.
– Wie unterhaltsames aber dennoch hochbrisantes Politkino gemacht wird, hat 2005 George Clooney mit „Good night, and Good Luck“ gezeigt.
– Der „A Beautiful Mind“-Macher Ron Howard schlägt jetzt in eine ähnliche Kerbe.
– Mit seiner Verfilmung eines Theater-Stücks über ein historisches Treffen von David und Goliath.
– Vermeintlich nichts anderes sind die zwölf Aufnahmesessions, die Howard wie einen Boxkampf inszeniert.
– Ganz groß sind da zwar die Hauptdarsteller Langella und Sheen als oberlippenschwitziger Präsident, der sich nochmal ins rechte Licht setzen will und windiger Dampfplauderer mit Ambitionen.
– Allerdings wird nach elf Runden, die klar an den gar nicht mal so umsympathisch dargestellten alten Rhetorik-Fuchs Nixon gehen, recht jäh – und etwas unglaubwürdig – das Ruder rumgerissen.
– Balboa-Frost versetzt ihm den Knock-out und entlockt ihm ein Schuldeingeständnis, das es so in den echten Interviews gar nicht gegeben hat.
– Teils haben US-Kritiker dem Film deshalb sogar Revisionismus vorgeworfen.
– Soweit wollen wir aber nicht gehen.
– Sondern halten fest:
– Fazit: Hochspannend inszeniertes, und definitiv sehenswertes Kammerspiel. Leider allzusehr in schematische Hollywood-Form gepresst.