Neues von der FDP: Weil die anderen Parteien nicht wollten, koaliert sie jetzt mit dem Bürger. Im Internet. Voll modern mit Videoblog. Oder -cast. Oder so.
Das geht dann so: Zuerst sieht man Bundestagsschwenks mitsamt herumfliegenden Schriften, die “Für einen Politikwechsel” werben und “Mehr Freiheit wagen” wollen – und zwar, wie gesagt, in einer “Koalition mit dem Bürger”. Dann weint der Himmel und Guido Westerwelle tritt auf.
Und jetzt passiert ganz was Blödes: Während der FDP-Chef mit dem Bürger spricht, der ja im Internet sitzt und zuguckt, muss er sich konzentrieren und kann nicht mehr so gut auf seine Leute aufpassen. Und schon machen die Kameraleute Faxen, der Regiemann spielt mit den Reglern rum und die Techniker gehn aufs Klo. Darum wird der Guido auf einmal doppelt. Dann bleibt ein Bild stehen, während im anderen seine Brille gescannt wird. Schließlich ist er wieder nur halb zu sehen und der Kameramann testet die Zoomfunktion. Gott sei Dank hat wenigstens die Tonfrau das Band weiterlaufen lassen.
Obwohl das doch wirklich jedem mal passieren kann, gibt es aus Kleinbloggersdorf gleich wieder Mecker. So steif sei das, dass man genausogut auch “Zeitungsseiten abfilmen” könne, meint der Thomas und natürlich beschwert sich der Johnny über den seiner Meinung nach “unfassbar schlechten Drumloop” am Anfang und empfiehlt, man solle am besten gleich den Ton abstellen.
Aber ich finde, man muss auch mal das Positive sehen: Die FDP ist jetzt in der Opposition live angekommen. Das ist toll und wird hoffentlich noch lange so bleiben!