Public Urinal

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Zwischen Hackeschem Markt und Alexanderplatz fand ich obiges Bild, das die Situation in der Bundeshauptstadt sehr schön verdeutlicht. Erstens ist der Deutsche Schilderschreiber der eigenen Sprache nicht mächtig. Denn Pinkel isst man in NRW wohl mit Grünkohl, aber verbietet es nicht im öffentlichen Raum (zumal dort die Straßenverkehrsordnung gilt!). Zweitens offenbart die Tafel natürlich grobe Anstandsverletzungen von Einheimischen und Besuchern, denn die dortigen S-Bahn-Bögen riechen wirklich sehr unangenehm. Öffentliche Toiletten gibt es nicht vielen und wenn, dann fühlt man sich dort wie in einer ukrainischen Jauchegrube. Und drittens, ist natürlich auch die Weltsprache Englisch vor übelsten Verballhornungen nicht gefeit: Unirate statt Urinate. Man müsste das mal untersuchen, weshalb man beim Schreiben von Buchstaben von über 5 Zentimeter Typengröße automatisch und sofort zum Voll-Legastheniker wird.

Ein Gedanke zu „Public Urinal

  1. Ja, das ging mir früher in der Schule auch immer so. Du stehst vor der Tafel und findest Deine eigenen Buchstaben nimmer. Wir hatten auch Lehrer, die es in der Hinsicht zu Spitzenleistungen brachten. Immer ein Fall für die Schülerzeitung. Wahrscheinlich wird man so Journalist.

    Der Sinngehalt solcher Schilder geht natürlich gegen Null. Denn wer zwischen Hackeschem Markt und Alexanderplatz öffentlich sein Wasser abschlägt, der lässt sich auch von einem urbanen Palimpsest (ist das nicht ein feines Wort, das darüber hinaus auch noch an Didi Hallervorden (neuerdings auch Ehrenbürger von Dessau!) erinnert) nicht davon abhalten.

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