Schneck pfeift

Ausstellungseröffnung also. Dreitagebärte, Ledermäntelchen, Rollkragen und elaboriertes Kunstgeblubber, nahm ich vorurteilsfrei an. Und wurde enttäuscht. Das Publikum bei Sebastian Roglers Ausstellung “Vintage” war irgendwie – normal.

Mein Kunstunterrichtstrauma Collage löste sich ohne Einsatz von Psychopharmaka auf. Die kurze und verständliche Einführung von Walter Springer half dabei. Und das sich spiegelnde Publikum.

Nur die Aufzählung der von Rogler zitierten Künstler geriet in der Einführung irgendwie zu einem Who is Who der Moderne und wollte gar nicht mehr enden. Bei Polke musste ich prusten. Sorry.

Am besten gefiel mir, wie Kunst und Abbildung von Kunst durcheinandergerieten. Uli händifotografiert Rogler malt Tarantino filmt Jackson/Travolta spielen Tarantino/Avary zitieren Trivialkultur. Ulihändirückseite: Jules & Vincent.

Dabei sind Jules & Vincent und der Plattenspieler wieder nur ein Teil von etwas anderem.

Witzig auch die kleine Sonderausstellung in der Ausstellung, in der insbesondere Menschen, die dem gleichen Jahrgang wie Sebastian Rogler entstammen, sich wieder und wieder finden.

Und am Ende hatte ich nicht nur viel Spaß gehabt, dem umtosten Künstler kurz die Hand geschüttelt und die Brezeln umschifft, sondern auch Publikum und Kunst komplett durcheinandergebracht.

Die Ausstellung ist bis zum 30. Oktober geöffnet. Die Öffnungszeiten: Di-Fr 15-19 Uhr, Sa 11-14 Uhr. Die Kulturhalle ist in der Nonnengasse, gleich hinterm Parkhaus Nonnenhaus. Hingehen.

Ein Gedanke zu „Schneck pfeift

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