Schwaben-Bashing

Kein Laendle in Sicht

Berlin und seine Schwaben. Das ist ein mehrere dicke Folianten füllendes Thema. Auf die Pfeffersäcke, die besonders im „Szene-Bezirk“-Prenzlauer Berg alles an Immobilien aufkaufen, was nicht niet- und nagelfest ist, wollen wir hier gar nicht eingehen. Auch nicht auf die Verschwäbisierung rund um den Wasserturm in der Rykestraße – eine Gegend die von Fachleuten auch „Klein-Stuttgart“ genannt wird. Und schon gar nicht auf die unscharfe, ja gänzlich falsche und grob fahrlässige Bezeichnung derer als „Schwaben“, die aus Baden-Württemberg kommen. Nein.

Dringend gesprochen werden muss aber über die Hassliebe, mit der alljährlich um die Weihnachtszeit herum einerseits im „Bezirkwhomustnotbenamed“ Plakate (DIN A 3, schwarzweiß, kopiert) aufgehangen werden, auf denen „Ostberlin sagt Danke!Weihnachten xx [Jahr einfügen]“ steht, illustriert mit leeren Parkplätzen im Schnee und einer Danksagung an Sindelfingen, Ulm, Esslingen, Tübingen etc. pp. Vor zwei Jahren eskalierte das mit einem „Ostberlin wünscht dir eine gute Heimfahrt!“-Plakat, was auch prompt eine kleine Debatte anheizte.

Dieses Jahr machte sich die Cinestar-Kinokette dieses schwelende Spannungsverhältnis in der Nachweihnachtszeit für ihre Promotion zu eigen. Das „Ländle“ gebe es hier zwar nicht. Schwabenpreise aber schon. Ziel war wohl, die Schwaben wieder in ihre zweite Heimat zurück zu locken. Mit Erfolg! Ich habe heute früh aus dem Fenster geschaut. Und da waren sie alle wieder. Die Esslinger, die Böblinger, die Sindelfinger, die Ludwigsburger, die Balinger, Metzinger, Bad-Uracher, Tübinger, Reutlinger und sogar einen aus Neckartenzlingen habe ich gesehen. Sapperlot.

7 Gedanken zu „Schwaben-Bashing

  1. Man man ihr kleinen Meckerschwaben ihr könnt auch über garnichts lachen *kopfschüttel* deswegen wollen wir euch auch nicht hier.

  2. Ist das nicht ein bisschen langweilig? Da kann ich ja gleich nach Stuttgart auf die Königstraße (war ich neulich – furchtbar!).

  3. Pingback: Schwaben-Parking « Dia-Blog

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