Jetzt sind wir ja quasi seit einem halben Jahr Häuslesbesitzer. Wenn man es mit dem Wort “Besitz” nicht so genau nimmt. Denn das Haus, in dem wir seit Mai wohnen, gehört nicht uns, sondern dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, also Deutschland – somit euch allen! Und wir dürfen da drin wohnen. Für weitere sechs Monate.
Es ist auch nicht irgendein Haus, sondern das erste Effizienzhaus Plus in Bundeseigentum. Als solches soll es über seine Photovoltaik auf dem Dach und in der Fassade mehr Strom produzieren als wir täglich verbrauchen – und mit einen Elektromobil und zwei Pedelecs verfahren können. Ganz schön ambitioniert das Ganze! Und ganz schön futuristisch. Wie ein vom Himmel gefallener Kubus sieht es aus, schön weiß und schwarz, an zwei Wänden ganzflächig verglast, ist es in den Vorgarten der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der Berliner Fasanenstraße geplumpst. Genau zwischen ein paar Blutbuchen, schwedische Mehlbeeren und die Universität der Künste.
Einen besseren Eindruck vermittelt vielleicht dieses kleine Filmchen. Weil es eigentlich zu schade ist, die Sachen, die da so passieren ganz für sich zu behalten, haben wir zur Halbzeit hier ein kleines Blog eingerichtet (auch in der Blogroll rechts unten), wo wir dokumentieren, was im “klügsten Haus Berlins” (wahlweise auch “Haus der Zukunft”) so alles passiert. Was sich bewährt – und was nicht. Dass Räume ohne Lichtschalter und nur mit Bewegungsmeldern ausgestattet hoffentlich nicht der Standard der Zukunft sind, das können wir aber bereits jetzt sagen. Für einen anständigen Schwaben gehört es sich nicht, dass man ein Zimmer verlässt und munter vor sich hin trällert: “Pfeif drauf. Licht geht eh in einer Minute aus.” Da kann die LED-Beleuchtung noch so wenig Strom verbrauchen…