Für alle, die sich noch nicht entschlossen haben, wen sie am Sonntag wählen sollen, habe ich hier eine weitere Entscheidungshilfe. FDP, CDU, oft auch SPD und leider auch viele Medien fragen uns Wähler immer wieder, wie das mit der Energiewende eigentlich funktionieren und wer das bitteschön bezahlen soll. Um dann zu dem Schluss zu kommen, dass … also dass man eben immer so weiter … nee, also sie wollen ja auch diese Energiewende. Aber doch nicht sofort. Und dann muss das solide finanziert werden. Und dann darf niemand dabei gestört werden, so weiterzuleben wie bisher. Aber dann …
Natürlich ist das alles Quatsch, denn die Energiewende ist nicht nur machbar, sie ist auch bezahlbar, und es muss sofort damit begonnen werden. Das sagen die meisten Expert*innen. Und das ist oft das Problem. Denn Expert*innen reden gerne über Fakten, und die sind durchaus komplizierter als AfD-Plakate. Wunderbarerweise gibt es den Graslutscher. Und der hat für uns sehr viele Fakten zur Energiewende gesammelt und sie in einem sechsteiligen Beitrag veröffentlicht. Ich empfehle die Lektüre, weil sie a. bei der Wahl hilft, b. komplexe Zusammenhänge auf den Punkt bringt und c. saulustig geschrieben ist. Bitteschön:
How to Energiewende in 10 Jahren
Teil 1: Wo soll denn die ganze Energie herkommen?
Teil 2: Dann müssen wir ja alle Bäume für Windräder fällen
Teil 3: Liegt Deutschland für Solarstrom nicht zu weit im Norden?
Teil 4: Aber was machen wir, wenn nachts mal kein Wind weht?
Teil 5: Wie wir unsere Energie für kalte, dunkle Winter speichern können
Teil 6: Halten die Netze das aus, was ist mit den Rohstoffen und wie viel kostet das?
Schaut mal rein, ihr werdet nicht mehr aufhören zu lesen, bis ihr alles über die Energiewende wisst. Falls nicht:
tl;dr
“Die Energiewende scheitert nicht an der Technik. Wir können klimaneutral genug Energie erzeugen und auch speichern. Wir können auch unsere Netze entsprechend ausbauen, sie verbraucht weniger Rohstoffe als fossile Technik und kommt uns viel günstiger als ein Festhalten am alten System.
Was uns dafür aktuell fehlt: Politischer Wille und die Weitsicht, dieses Jahrhundertprojekt endlich mit dem nötigen Ernst anzugehen. In diesem Sinne kann ich nur raten, am übernächsten Sonntag Menschen zu wählen, die das verstanden haben.”