Fußballgeschichte

Manchmal wünsche ich mir, Jogi Löw hätte auf die Mitnahme von Spielern mit so ungeschmeidigen Namen wie Trochowski verzichtet. Schließlich gilt es, eine gute, alte Tradition in diesem Blog fortzuführen. Aber lest selbst:

Ein Neuer war auf der Wiese des schwäbischen Sportvereins. Butzig sah er aus, der kleine Jan. Senile AH-ler riefen dem Trainer zu: “Friedrich, der isch jo ao goldig.” Der konterte: “Des juckt mi, wie wenn a Tass chinesischer Tee in dr Badstub erkaltet!”

Sein Kapitän Kurt humpelte lahm zur Bank und brüllte den Physio an: “Mehr Tesa, Kerl!”, weil sich sein Kopfverband – Boateng! – gelöst hatte. “Danke dir, altes Schwein!”, steigerte er zwei Minuten später nochmals seine unhöfliche Art und sauste aufs mit zwei schwachen Funzeln bös illuminierte Spielfeld zurück. Jan schnüffelte interessiert, denn Kurt roch ofs Kindischste nach Gummibärchen.

Weil er dazu stehenblieb, foult er versehentlich den großen, marineblau gewandeten Stürmer der gegnerischen Mannschaft. Der landete im Kies, links von den bereits zur Halbzeit aufgestellten Cheerleaders, hart auf dem Po. “Dolls!”, kicherte Jan, als der Schiedsrichter abpfiff und die Mädels auf den Platz strömten. Er selbst musste dringend aufs Klo.

Selbst Gerd Müller aber hätte gestaunt, was Jan in der zweiten Hälfte vollbrachte: Wegen des morgendlichen Kakaos kam er zwar erst zum Elferschießen zurück auf den Platz, aber als sein Trainer aufmunternd “Komm etz, Jonger!” rief, trabte er direkt vom Örtchen zum gegnerischen Tor und haute das Runde zum Aufstieg ins Eckige.

Die Regeln: Baue aus den Spielernamen der aktuellen Deutschen Fußballnationalmannschaft in der Wikipedia-Reihenfolge eine möglichst kurze Geschichte zusammen. Tricks (siehe Trochowski) sind erlaubt, Fouls werden geahndet. Das Mannschaftsbild entstand mit freundlicher Unterstützung der Kollegen von “Wer ist dir lieber?“.

Wahnsinns-Metaphern 2010

fussballUnter den 80 Millionen Bundestrainern, die soeben im Schweiße des Angesichts von René Adler die Nationalelf zusammenstellten, ist mir dieser eine Franzose der liebste. Man muss nichts von Fußball verstehen, sich nicht einmal dafür zu interessieren, um sich an den Balltreter-Analysen von Frédéric Valin zu erfreuen. Und – wer weiß? – vielleicht wird zur WM auch wieder das geniale Fooligan antreten.

11 Freundinnen

11freunde #95Das Fußball-Magazin 11Freunde hatte ich schon ein paar Mal in der Hand, denn darin steht nicht das übliche Geseire, das man aus Sportschau und Konsorten kennt. Das Thema ist vielmehr Fußball-Kultur. Gekauft habe ich es nun nicht wegen des Ballack-Interviews. Viel interessanter fand ich den längst überfälligen neuen Frauenfußball-Beileger “11Freundinnen”. Dass darin die Jungnationalspielerin Kim Kulig interviewt wird, die ein paar Dörfer entfernt von hier in einer Jungenmannschaft das Fußballspielen begonnen hat, beflügelte die Entscheidung umso mehr. Lesenswert.