Kid-Cuts (60) – Star-Wars-Probleme

Lange habe ich mich gefragt: Wann ist es soweit, dass der Jüngste dem Star-Wars-Wahn verfällt? Die Antwort: Jetzt. Und das bringt massive Probleme mit sich. Zu Halloween ein Darth-Vader-Kostüm samt Papp-Lichtschwert zu basteln, war ja noch einfach. Auch erste Hilfestellungen zur besseren Bewältigung des Ti-Eitsch am Ende von „Darth“ wurden gerne angenommen. Für den verfluchten Todesstern-Geburtsttagskuchen haben wir am Geburtstagsvorabend stundenlang die weißen Nonpareils von den andersfarbigen getrennt, Glasur geschmolzen und Puderzucker zu einer Eismasse verrührt. Wobei ein auf einer Eiswüste landender Todesstern ja völlig idiotisch ist. Aber sei’s drum.

In Erklärungsnöte kommt aber, wer versucht, einem Sechsjährigen die Star-Wars-Geschichte in Kurzform zu vermitteln. Gut und Böse, klar. Darth Vader der Vater von Luke, geht auch noch. Weshalb die Teile 4 bis 6 vor den Teilen 1 bis 3 gedreht wurden, muss man nicht erwähnen, das wäre zu verwirrend. Dass aber in einem Geschenk ein Jedi Interceptor mit Anakin Skywalker drin war, führt zur Katastrophe: Sohnemann nennt den hartnäckig Luke. Aber wie soll man ihm erklären, dass Anakin eigentlich der junge Darth Vader ist/war. Wir es also mit einer Person nicht nur in zwei verschiedenen Alterszuständen, sondern als völlig andersartige Wesen zu tun haben. Soll ich jetzt kackdreist weiterlügen mit meiner so eilends ersonnenen wie hanebüchenen Lösung, dass Anakin der Sohn von Luke ist (während es sich ja im Film genau andersrum verhält). Wie soll ein Kind das verstehen? Wie soll ein Erwachsener das verstehen? George Lucas, hilf!

Kid-Cuts (51) – Botschaften, mysteriöse

Man hat das ja lange und hart studiert: Sinn und Bedeutung aus noch so aberwitzigen Kombinationen von Wörtern zu konstruieren. Etwas reinzulesen, was da vielleicht gar nicht steht. Solange die Kinder nur gesprochen haben, war das anfangs anfangs immer noch recht drollig. Später kam der Fremdeinfluss , etwa hier nachzulesen, dazu. Schön und gut, da wurde es dann etwas zotiger. Jetzt aber, mit der wachsenden Fähigkeit zur Verschriftlichung finden merkwürdige Dinge statt. Bedeutungen verschieben und gabeln sich, Wort-Paare geben Rätsel auf: Was will uns das Kind sagen? Und vor allem: Was hat es mit dieser – ja nicht völlig unpassenden – Wahl des Materials, auf dem geschrieben wird, auf sich? Oh Schleiermacher hilf! Oder vielleicht auch Freud. Egal. Irgendjemand.