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Manchmal bleiben mir bei der morgendlichen Zeitungslektüre Wörter im Hals stecken. Oder besser: Im Hirn. Das sind Wörter, die auf den ersten Blick logisch klingen, beim Darübernachdenken mich aber sprachlich stolpern lassen. „Geordnete Insolvenz“ ist ein solches Wort. Das kam im Zusammenhang mit der Opelpleite aufs Zeitungstapet. Hört sich zuerst nach einer feinen Idee an, fordert dann aber zum naheliegenden Widerspruch auf: „Was ist dann eine ungeordnete Insolvenz?“ Ein anderes typisches Beispiel: „Alternativlos.“ „Alternativlos“ sagen etwa Politiker, wenn es ganz viele Alternativen gibt, sie aber eine ganz bestimmte präferieren. Den „alternativlosen“ Bundeswehreinsatz in Afghanistan zum Beispiel.

Wozu solche Wörter gut sind, darüber hat einst George Orwell gründlich nachgedacht und seine Überlegungen in den Roman „1984“ gepackt. „Neusprech“ nennt er dort die Sprache, die von der Obrigkeit dazu erfunden und benutzt wird, um das Denken der Menschen zu manipulieren.

All diese „Neusprech“-Wörter, die bei der täglichen Zeitungslektüre herausfallen, müsste mal jemand aufschreiben. Sie analysieren, sezieren, bloßstellen. Damit wir nicht auf sie hereinfallen. Von mir aus kann das gerne in einem Blog geschehen.

Oh, ich sehe gerade: Das gibt’s ja schon!

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Zur Entstehung dieses Beitrags gibt es auch einen Beitrag. Aber das wisst ihr ja bereits.