3.7.2014

(Ich wähle den Titel Techniktagebuch-konform. Denn da darf der Text gerne hin)

Eben beim Notar: Es geht um eine kleine Änderung beim Registergericht, zwei Seiten, eine Unterschrift. Alles ist schon lange vorbesprochen, alle notwendigen Unterlagen liegen auf dem Tisch.

Der Notar liest das zu unterschreibende Dokument nochmal vor, wie das Notare so tun: leiernd, schnell, unverständlich. Er macht das mutmaßlich sowieso nur für sich, um beim Lautlesen über die eigenen Fehler zu stolpern. Ups! Da ist schon einer.

“Dabei habe ich doch gerade das Rechtschreibprogramm drüberlaufen lassen.”

Er korrigiert in dem Dokument mit Bleistift, dreht sich in seinem Drehstuhl zum Computer und ändert das eben von Hand Korrigierte nun auch im Computer. Dann druckt er die Seite aus, nimmt sie aus dem Drucker, legt das korrigierte Blatt in ein Fach unter dem Schreibtisch und das neue vor sich hin.

“So, jetzt kann’s weitergehen.”

Beim nächsten Fehler das gleiche Prozedere.

“Huch, da hat sich ein Absatz verschoben.”

Bleistiftkorrektur, Drehstuhl, Computerkorrektur, Neuausdruck, Weiterlesen. Nächste Seite.

“Da muss doch ein Komma hin!”

Bleistiftkorrektur, Drehstuhl, Computerkorrektur, Neuausdruck, Weiterlesen. Diesmal legt er das korrigierte Blatt aber auf einen anderen Stapel unter dem andern Tisch. Ich würde gerne fragen, nach welchem System er Altpapier ablegt, traue mich aber nicht.

Nach drei Fehlern auf zwei Seiten sind wir fertig, das Dokument wird unterschrieben.

PS: Beim Rausgehen sehe ich den WM-Spielplan an der Wand hängen. Der Notar hat nicht nur alle bisherigen Ergebnisse eingetragen, sondern auch die zukünftigen. Die aber mit Bleistift. Holland wird Weltmeister, sagt der Bleistift.