Das Letz nas zum neunten Mal

Schön war’s beim niesenden Letz. Ute Weber schenkte uns eine Glückskäfer-Geschichte, Udo Renner ging Nachrichten auf den bodenlosen Grund, Peter Breuer gewährte zahnharte Einblicke in die Werberszene, die Moderatoren machten keinerlei Witze über Namen und Matthias Knodel fotografierte, was das Zeug hielt (unter CC-Lizenz). Hier sind seine Bilder samt der versprochenen Links zu allem und jedem:

Ute Weber: Grundehrlich und schonungslos.

Ute Weber: Grundehrlich und schonungslos.

Ute Weber
– twittert unter @uteweber
– bloggt unter Utewebersblog
– E-Book „Unfug. Tiefe Gedanken, auch in seichten Gewässern
– Ute Weber bei Frohmann bei Facebook
Nachtrag: Utes schonungslosester Text ist auch online zu finden.

Udo Renner: Garantiert sinnfrei.

Udo Renner: Garantiert sinnfrei.

Udo Renner
– bloggt unter dummerang.wordpress.com
– twittert unter @dummerangblog

Peter Breuer: Temporeiche Texte

Peter Breuer: Temporeiche Texte

Peter Breuer
– twittert unter @peterbreuer
– bloggt unter peterbreuer.me
– Außerdem: Webseite, auf der man u.a. das Buch
– „Ein Satz sagt mehr als tausend Worte“ kaufen kann
Nachtrag: Peters Pipi-Text ist jetzt auch online.

Brenner und Eder: klein- und großkariert

Brenner und Eder: klein- und großkariert

Uli Eder und Wolfgang Brenner
Wer ist dir lieber?
Nichtsblog
Dia-Blog
Laubenpieper

Ein dickes Dankeschön an alle.

Das Letz niest IX – Vorankündigung

Unterschrift von Peter BreuerBei ihm sieht alles aus wie seine Handschrift: Mit leichter Hand dahingeworfen, klar, freundlich und dennoch charakteristisch. Die Tweets von Peter Breuer sind so, seine Texte, seine Webseite, sein Büchlein. Und weil wir alle wissen, wie schwer es ist, komplexe Sachverhalte in wenige Worten zu fassen oder gar das Leben auf einfache Sätze zu reduzieren, und weil er genau das so wunderbar kann, deshalb bewundern wir Peter Breuer. Folgerichtig steht er seit dem ersten „Das Letz niest“ auf unserer Wunschliste, ohne dass er je davon wusste. Als dann sein Büchlein „Ein Satz sagt mehr als tausend Worte“ erschien, verfiel ich auf eine teuflische Idee: Ich orderte drei Stück. Da konnte er nicht mehr nein sagen.

Ihre analoge Handschrift kennen wir noch nicht, ihre digitale schon. Ute Weber twittert, was ihr in die Finger kommt, und das sieht an einem normalen Novembersonntag etwa so aus:

So etwas muss mehr Folgen als 7.000 Follower haben, dachte sich der Frohmann-Verlag, schnappte sich die besten Tweets und machte ein E-Book daraus: Unfug. Tiefe Gedanken, auch in seichten Gewässern.

Abgesehen davon bloggt Ute Weber auch, schreibt gelegentlich über Wiesbaden oder denkt sich einfach nichts. All das komprimiert auf der Bühne zu erleben, wird uns eine große Freude sein. Und vielleicht erklärt sie uns auch noch, warum Bad Vilbel mitten in Frankfurt liegt.

Im Gegensatz zu seinen Twitter- und Blogkollegen ging Udo Renner den umgekehrten Weg, nämlich von der Bühne ins Internet. Sein Solo-Kabarettprogramm „Im Reich der Ichlinge“ bringt er schon seit Jahren auf die Bühnen der Republik und gastierte immer wieder auch in Tübingen. Seit Anfang des Jahres betreibt er nun auch „Dummerang„, ein Blog, das fast täglich „garantiert sinnfreie“ Meldungen ins Netz speist. Diese „Wortmeldungen eines Unverzweifelten“ fanden ihren Nachhall auch schon im Feuilleton, das Renner das Label „Wortakrobat mit feinsinnig kritischen Tönen“ verpasste.

Die Moderatoren des Abends werden wieder vollzählig dabei sein. Voraussichtlich.

Das Letz niest IX - PlakatAll das zusammen kommenden Sonntag im Zimmertheater in Tübingen beim neunten „Das Letz niest“, Beginn 20 Uhr. Wir freuen uns auf euch.

Neu im Regal (26)

Peter Breuer: Ein Satz sagt mehr als tausend WortePeter Breuer: Ein Satz sagt mehr als tausend Worte. Hamburg (edition lehnen) 2012. 208 Seiten, 14 Euro 90.

Peter Breuer vorzustellen ist wie Mett nach Twitterhude zu tragen. Wer diesen Satz versteht, darf unten weiterlesen. Allen anderen, nicht so twitteraffinen Leserinnen und Lesern sei geduldig erklärt, dass Peter Breuer so etwas wie die gute Seele der deutsche Twitterlandschaft ist. Seine Markenzeichen sind sparsame Eloquenz, tiefgründige Flapsigkeit sowie eine Sprachgewalt, für die jeder Twitterer anstandslos seine Lieblingsoma hergäbe. Und er hat ein großes Herz (HERZ → „Mir wird so warm ums Herz.“ – „Du hast da übrigens Kaffee auf dem Hemd.“).

Jedes Mal, wenn Peter Breuer Twitter verlässt, hängt die Twitterlandfahne auf Halbmast und Favstar verteilt schwarze Sterne (STERNE → Diese Sterne, das sind in Wirklichkeit Bohrlöcher im Firmament. Ich möchte gar nicht wissen, was da früher für miese Bilder gehangen haben.). Das geschah in der Vergangenheit bereits dreimal, aber da Peter Breuer, dem Mettgott sei Dank, bislang jedesmal zurückkehrte, gibt es auch hierfür schon ein geflügeltes Twitterwort: „Den Breuer machen.“

Peter Breuer hat nun rund 2.000 seiner Tweets liebevoll zusammengestellt, zu jedem ein passendes Schlagwort gefunden und gemäß seiner Maxime „Dinge zu sammeln und Wort immer wieder neu zu sortieren“ in alphabetische Ordnung gebracht. Ich schenke mir die Wiedergabe einzelner Tweets, weil ein „Best of“ angesichts der Quantität an Qualität schlicht unmöglich ist. Außerdem hatte die hübsche Idee (IDEENFINDUNG → Der Gang durch die Intuitionen), 26 ausgewählte Zitate in einem Breuer-ABC zusammenzustellen, schon das Twitterhuder Abendblatt. Mistdreck.

Das Werk, das in einer anderen Welt im philosophischen Fachbuchmarkt als Aphorismensammlung gehandelt würde, sollte man entweder laut in der U-Bahn oder sich zu zweit im Bett (BETTWÄRME → Bettwärme 36,8 Grad. Gewühlte Temperatur.) vorlesen. Man kann es am Stück konsumieren oder als Nachschlagewerk verwenden. Weil das Büchlein nicht nur richtig hübsch gemacht ist, sondern auch im abwaschbaren Smartcover daherkommt, ist es auch als Schmusekissen geeignet. Nur eines sollte man auf jeden Fall tun: Es bestellen.

Das Schönste am Bestellvorgang ist, dass man dabei einen Kommentar mitschicken kann. Man sollte dabei allerdings auf seine Wortwahl achten. Ich muss irgendwas kommentiert haben, was den Autor dazu trieb, mir alle drei Büchlein mit kleinen Zeichnungen zu versehen, die nahelegen, man könne die Buchumschläge im Halbkreis aufstellen, sich nackt in die Mitte (MITTE → Mitte ist eine gute Position, wenn es vorne und hinten nicht stimmt.) setzen und davon einen Schnupfen kriegen.

Post von Breuer

Da dies nicht funktionierte, haben wir uns darauf geeinigt, dass Peter Breuer nun zur übernächsten Bloglesung „Das Letz niest“ nach Tübingen kommt und wir das Missverständnis auf der Bühne aufklären. Auch recht.

Nachtrag 18 Uhr 34: Eine viel bessere Besprechung hat Pia Ziefle drüben beim Denkding geschrieben. Und ihr steckt jetzt in einer Rezensionspingponglinkschleife, aus der ihr erst rauskommt, wenn ihr das Buch gekauft habt.

Nachtrag 18 Uhr 49: Eine Besprechung mit Antworten gibt’s drüben bei Agent Dexter. Trickreiche verlassen auf diesem Weg die Rezensionspingponglinkschleife.
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Peter Breuer: Ein Satz sagt mehr als tausend Worte. ISBN 978-3-00-037749-5. 14 Euro 90, Versand inklusive. Hier bestellen.