Jetzt wird das Wählerpotenzial für die Piraten bereits auf 30 Prozent geschätzt. Die etablierten Parteien möchten das verstehen und die Medien möchten irgendwie Kapital draus schlagen. Den ersteren sei empfohlen, mal ein Jährchen im Internet zu leben und dann sich dort zu Wort zu melden. Den letzteren, sich doch bitteschön davon zu verabschieden, abwechselnd immer noch höhere Wählerpotenziale fasziniert auszurufen und gleichzeitig primitivstes Bashing (“Waas? Die haben ja gar keine Inhalte!”) zu betreiben, weil man ohnehin Angst vor diesem Internet hat. Aber auch auf Seiten der Piraten könnte – bei aller Liebe zu Utopien und Codepoesie und Douglas Adams – noch öfter der Brückenschlag zur Realität gesucht werden.
Besonders eklatant manifestiert sich das Aufeinanderprallen dieser Welten beim Thema Urheberrecht. Dabei gibt es gerade da so vieles, was die eine Seite von der anderen lernen könnte, legte man nur mal die Polemikkeule nieder und setzte sich an den Tisch, um gemeinsam nach Modellen zu suchen, die für alle Beteiligten – Künstler, Publikum, Wirtschaft und Politik – funktionierten. Dass es davon schon mehr als einige gibt zeigt Johnny Haeuslers samstäglicher Diskussionsbeitrag samt (teilweise) nachfolgender Kommentare dazu.
Lesebefehl.